Der neue Tag begann mit reichlich Trubel. Die Hunde meiner Vermieterin Marlen waren mal wieder ausgebüxt. Joshi, den größeren, hatte sie schnell eingefangen. Der kleine Bello rannte der weilen auf der Straße herum und während ich auf der Terrasse meinen Schlaf aus den Augen wischte, hörte ich quietschende Reifen und Autotüren klacken. Ein Blick um die Hausecke und ich sah Marlen mit einer Frau sprechen, die offensichtlich den kleinen Hund im Arm hatte und zu ihr brachte. Die Frau kam mir irgendwie bekannt vor. Mir war als hätte ich sie schon einmal gesehen. Doch die Sonne blendete zu stark als dass ich außer ihren langen schwarzen Haaren mehr hätte erkennen können. Ihr schwarzer Toyota Prius stand in Fahrtrichtung Highridge Place. Sie musste also aus der abgeschlossenen Siedlung der Oak Pass Road gekommen sein. Beide verschwanden lachend im Haus. Ich beschloss, mich für den Tag fertig zu machen und packte meine Fototasche. Gegen Mittag musste ich in Burbank sein. Die Fahrt dorthin betrug rund 40 Minuten. Ich schloss die Terrassentür und trat in den Flur hinaus. Hier begegnete ich Marlen. Ich grüßte freundlich und fragte, ob sie ihre Hunde wieder eingefangen habe. „Ja, der Joshi kam von alleine zurück“, antwortete sie „…und meinen kleinen Liebling hat mir Demi zurück gebracht. Sie kommt ja immer dienstags zum Frühstück und er wäre ihr fast vor das Auto gelaufen.“ „Demi ?“, fragte ich. „Ja die Schauspielerin Demi Moore. Sie wohnt gleich unten in der Oak Pass Siedlung.“ Mir fiel alles aus dem Gesicht. Der Starpaparazzo sitzt auf der Terrasse und erkennt Demi Moore nicht. Die dann fast den Hund der Vermieterin platt fährt und zu aller Scham noch bei uns im Haus frühstückt. „Ich fass es nicht“, dachte ich und ärgerte mich wie ein Schuljunge über eine sechs in Mathe. Bedröppelt stieg ich ins Auto und fuhr wie benommen zum Heliport nach Burbank.
Hier hatte ich mich mit Pilot Michael verabredet um mich nach Malibu zu fliegen. Ich hätte den Weg auch mit dem Auto fahren können, aber ich wollte ein paar Luftbilder der Promivillen machen. Um bessere Fotos schießen zu können, war er so nett und hatte beide Türen seines R44 Helis ausgebaut. Wir starteten in Burbank und flogen zunächst nach Beverly Hills. Die Koordinaten der einzelnen Anwesen hatte ich ihm zuvor per Mail geschickt, so dass er sie in sein GPS übertragen konnte. Ein Knopfdruck und der Helikopter flog das gewünschte Ziel an.

Da ich Tage zuvor einige Paparazzikollegen bei den Beckhams gesehen hatte, schaute ich mir deren Haus zuerst an. Wir überflogen die Villa ein paar Mal. Tatsächlich standen einige „Paps“, wie man Paparazzi auch umgangssprachlich nennt, vor der Einfahrt am San Ysidro Drive.

Ich machte ein paar Bilder und wir flogen ein Stück weiter die Straße hoch am Haus von Samuel L. Jackson vorbei und erreichten nach einer Minute den Summitridge Drive. Unten im Tal befand sich eine sogenannte „Gated Community“ – eine abgeschlossene Wohnsiedlung, die nur für Anlieger erreichbar war. Diese mussten sich an einem Pförtnerhaus legitimieren. Gäste wurden beim Portier angemeldet. Hier lagen die Villen von Rod Stewart, Sylvester Stallone, Denzel Washington und Eddie Murphy. Besonders das Haus von Rod Stewart war sehenswert. Zwar wohnten hier noch mehr Stars, aber ich hatte einen straffen Zeitplan.

Da wir gerade in meiner unmittelbaren Nachbarschaft waren, flogen wir kurz die Oak Pass Road entlang. Ein paar Häuser neben meiner Unterkunft wohnte Mark Wahlberg. Weiter unten in einer Kurve stand das Haus von Demi Moore.

Michael flog eine scharfe Kurve und nahm Kurs auf das Anwesen von Tom Cruise.

Das nächste Ziel lag ein paar Minuten entfernt. Aus der Luft erkannte ich sofort den pinkfarbenen Bentley. Paris Hilton schien zu Hause zu sein. Auch wenn sie weitere Autos besitzt. Der knallige Bentley war ihr Liebling.

Gleich in ihrer Nachbarschaft wohnte Charlie Sheen, den ich heute aber nicht besuchte. Das nächste Ziel war das Haus von Robbie Williams.

Bei Robbie lag ein fremder Mann im Pool. Wer auch immer es war… er schien es sich gut gehen zu lassen. Mit dem Teleobjektiv konnte ich sogar den Namen „Williams“ auf der Fußmatte am Eingang lesen. Während ich meine Fotos machte, fiel mir ein, dass wir das Haus von Christina Aguilera vergessen hatten. Ich bat Michael, kurz dort hinzufliegen. Den Weg fand ich auch ohne Koordinaten. Christina schien gerade im Pool gewesen zu sein; die Fliesen auf der Terrasse waren noch nass.

Von hier ist es auch nicht mehr weit bis zum Sunset und zum Märchenschloss von Johnny Depp. Sein Haus ist selbst aus der Luft schwer einzusehen und liegt nahezu perfekt direkt am Sunset Blvd.

Wir überfliegen den Sunset und das Chateau Marmont und machen eine Schleife über dem Hollywood Boulevard mit dem Kodak Theatre.

Nachdem wir die Sterne der Stars am Hollywood Blvd hinter uns gelassen hatten, drehten wir ab mit Kurs Richtung Malibu und überflogen das berühmte „Hotel California“ , das Beverly Hills Hotel, welches als Coverfoto auf dem gleichnamigen Song der Eagles erschienen ist.

Auf dem Weg lagen noch weitere interessante Häuser: das neue Haus von Heidi Klum, das Anwesen von Arnold Schwarzenegger und die Baustelle von Giselle Bündchen. Schon im Anflug auf Heidi Klums Villa konnte ich Personen im Garten ausmachen. Eine davon war definitiv Seal. Bei näherem Heranfliegen erkannte ich unter einem roten Sonnenschirm auch Günther Klum, den Vater von Heidi. Dass sie im Garten waren, passte mir eigentlich gar nicht, ich brauchte reine Fotos nur von den Häusern. Seal schaute direkt nach oben. Mit seiner Hand versuchte er die blendende Sonne abzuwenden. Dann verschwanden sie im Haus und ich machte ein paar Bilder.

Gleich neben Heidi baute Giselle Bündchen ihre neue Prachtvilla. Ein wahres Schloss wenn man sich die Ausmaße des Anwesens im Vergleich zu den Autos genau anschaute.

Heidi war in guter Gesellschaft. Nur zwei Grundstücke weiter wohnte Arnold Schwarzenegger, der beim Überfliegen gerade mit seiner Familie in sein Auto stieg. Michael lenkte den Heli jetzt auf Kurs Pacific Palisades. In der Ferne war schon die markante weiße Getty Villa zu sehen.

Von hier flogen wir entlang am Pacific Coast Highway kurz PCH bis nach Malibu. Nach wenigen Minuten setzte er zur Landung an. Der Heliport befand sich direkt an der Malibu Library und gleich neben meinem eigentlichen Ziel: dem Malibu Country Mart. Von hier konnte ich zu Fuß rüber zur Cross Creek Road laufen, wo sich Restaurants und zahlreiche Geschäfte befanden. Ein Hot Spot für Promis. Es dauerte auch nicht lange und die erste Dame lief mir vor die Linse.
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